Du möchtest ein Buch schreiben?
Herzlichen Glückwunsch. Das ist eine sehr gute Idee. Ein eigenes Buch bringt nicht nur mehr Sichtbarkeit, es unterstützt auch deinen Expert*innen-Status, zumindest im Ratgeber-, Sachbuch- und Fachbuchbereich. Ein Buch zu schreiben und zu veröffentlichen ist gar nicht so schwer, wenn du es strukturiert angehst. Natürlich solltest du auch etwas zu sagen haben – und zwar nicht nur über Dinge und Themen, die du selbst mal irgendwo gehört, gelernt und gelesen hast, sondern Themen, bei denen du auch eigene Erfahrungen mit einbringen kannst. Welchen Mehrwert wird dein Buch geben? Wer hat ansonsten zu diesem Thema schon etwas geschrieben und worin unterscheidet sich das Buch, was du selbst schreiben möchtest? In meinen Buchkursen und Buch-Challenges klären wir viele Fragen und Themen im Vorfeld, bevor du überhaupt das erste Wort geschrieben hast, damit dein Buch auch die Chance hat, ein voller Erfolg zu werden. Eine der spannenden Fragen, die wir im Vorfeld klären, ist die Frage der Leser-Ansprache.
Du oder Sie? Eine wichtige Frage!
Über diese Frage solltest du dir im Vorfeld klare Gedanken machen. Wenn du lieber ein Video zu diesem Thema schauen möchtest, dann klicke HIER.
Ob du deine Leser mit „Du“ oder „Sie“ ansprichst, hängt von verschiedenen Überlegungen ab.
Überlegung Nummer 1:
Stelle dir bitte folgende Fragen zu dir selbst:
- Womit fühlst du dich selbst am wohlsten?
- Wie fließt es aus dir heraus? Was fällt dir selbst am leichtesten?
- Was entspricht am meisten deinem Naturell?
Überlegung Nummer 2:
Als nächstes nimm die Perspektive deines Lesers ein:
- Wer sind deine Leser?
- Welche Erwartungshaltungen haben sie?
- Möchten diese gerne geduzt oder gesiezt werden?
Überlegung Nummer 3:
Mach eine kleine Zukunftsreise und stelle dir vor, wie du beispielsweise mit deinem fertigen Projekt vor deiner Zielgruppe stehst. Wie sprichst du in natura mit deiner Zielgruppe? Könnte es vielleicht sogar zu einer Irritation führen, wenn du deine Zielgruppe in deinem Buch ganz anders ansprichst, als wenn du den Menschen face to face begegnest? Wenn du am liebsten jeden mit „Du“ ansprichst und das zu dir passt, dann wäre es komisch, wenn du die Leser in deinem Buch plötzlich mit „Sie“ ansprichst. Auf der anderen Seite hängt es natürlich auch vom Thema ab. Wenn du beispielsweise ein Fachbuch oder ein wissenschaftliches Buch schreibst, dass könnte das „Sie“ für deine Zielgruppe passender sein. Auch umgekehrt wäre es komisch. Mal angenommen, du bist mit den meisten Menschen per Sie. Und im Buch dutzt du deine Leser. Auch das könnte bei einem realen Treffen für Irritation sorgen (muss aber nicht). Du merkst schon, das Thema „Du oder Sie“ ist komplex und es sollten viele Ebenen mit einbezogen werden.
Überlegung Nummer 4:
Wie ist es auf Verlagsebene?
Wenn es dir wichtig ist, in einem bestimmten Verlag zu veröffentlichen, dann solltest du dich im Vorfeld mit deren sonstigen Büchern beschäftigen. Gibt es hier eine Tendenz? Sind es beispielsweise eher Business-Bücher, wissenschaftliche Werke oder Fachbücher, in denen der Leser in der Sie-Form angesprochen wird? Oder ist das »Du« bei den Büchern dieses Verlags vorrangig? Gibt es beide Varianten?
Vorsicht mit dem „Wir“
Achtung bei dem Wort »Wir«!
Bitte nutze es nur sehr gezielt und wenn es wirklich passend ist. Oft erlebe ich es bei den Autoren, die ich coache, dass sie beim Schreiben in die Wir-Form verfallen. Doch die Formulierung „Wir“ ist oft umelegant. Deswegen mein liebevoll gemeinter Tipp:
Wenn du merkst, dass du ein »Wir« nutzt, dann überlege dir bitte ganz genau, ob wirklich das »Wir« gemeint ist. Mit einem »Wir« kannst du deinen Leser auch schnell verlieren.
Beispiele zur kritischen Verwendung des Wortes „wir“:
»Wir alle kennen ja das Gefühl …«
»Wir sind gerade ja oft in Situationen, in denen …«
»Wenn wir wieder einmal Schmerzen haben, dann …«
»Wenn wir uns mal wieder gestresst fühlen, …«
Bei solchen und ähnlichen Aussagen besteht die große Gefahr, dass du deinen Leser verlierst und dass dein Leser in Abwehrhaltung geht. Vielleicht kommen bei deinem Leser Gedanken wie: »Nein! Das kenne ich nicht! Das stimmt vielleicht für dich, aber für mich nicht.«
Achte einmal selbst bewusst darauf, wenn du Beiträge, Artikel oder Bücher liest. Wie geht es dir damit, wenn der Autor in der Wir-Form schreibt? Fühlst du dich abgeholt? Oder reagierst du vielleicht selbst mit Abwehr darauf? Gerade ungeübte Autoren schreiben schnell mal in der „Wir-Form“, was sicherlich unter anderem daran liegt, dass es sehr umgangssprachlich ist. Wenn du wie ein Profi das Buchschreiben beherrschen möchtest, dass empfehle ich dir, mit dem „Wir“ vorsichtig zu sein.
Wenn du zukünftig ein »Wir« verwendest, dann überlege dir genau, ob wirklich ein »Wir« gemeint ist, zum Beispiel im Sinne von »Wir Menschen im Allgemeinen …«. Oder du relativierst es: »Aus meiner Erfahrung heraus wollen wir alle gesund und glücklich sein.«
Manchmal ist auch eine Umschreibung des »Wir« allerdings auch sinnvoll, zum Beispiel:
»Viele von uns wollen gerne weniger Steuern zahlen …« oder Ähnliches.
Am besten denkst du beim Schreiben an folgenden Satz:
Wenn du nicht wirklich ein »Wir« meinst, dann überlege, wem genau der Satz gilt: mir, dir oder einer dritten Person?
Resümee
Du merkst, es gibt verschiedene Ebenen zu beachten – deine persönliche Einstellung, die Erwartung deiner Leser und die Verlagsebene. Ich selbst gehöre zu den Menschen, die gerne dutzen. In meinen ersten Büchern habe ich jedoch immer gesietzt, da ich mir keine Gedanken darüber im Vorfeld gemacht habe. Heute dutze ich in den meisten meiner Bücher, genauso wie hier im Blog. Aber: keine Regel ohne Ausnahme. Anfang 2022 habe ich ein Buch mit dem Titel „Beratung in der Finanzbranche – wie sich der Vertrieb von Finanzprodukten zukunftsfähig macht“ veröffentlicht und die Leser-Zielgruppe gesietzt.
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Übrigens: ich würde mich riesig freuen, dich einmal bei meiner 21 Tage Challenge „Schreib dein Buch“ oder bei meinem 12 Wochen Programm „Dein Buch in 12 Wochen“ begrüßen zu dürfen. Nähere Infos und Termine findest du HIER.
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