Führungskräfte und Mitarbeiter sind bekanntlich das größte Kapital jedes Unternehmens. Doch nur wenn diese über ein gesundes Selbstwertgefühl verfügen, können sie ihr volles Potenzial ausschöpfen. Ohne Selbstwert kein Wachstum, weder für den Einzelnen noch für die gesamte Organisation.
Damit ist eines ganz klar:
Selbstwert ist Geld wert!
Doch warum ist ein gesundes Selbstwertgefühl so wichtig?
Mit einem gesunden Selbstwertgefühl von innen heraus sind Verhandlungen viel einfacher und mit Leichtigkeit zu führen, Scheitermomente werden als Lernaufgabe gesehen und (konstruktive) Kritik von außen wird als Anregung und nicht als Beleidigung empfunden.
Selbstsichere Menschen nehmen Ablehnungen nicht persönlich, sondern sehen sie eher als Anreiz, weiter in den Wettbewerb einzusteigen.
Teurere Produkte und Dienstleistungen lassen sich mit einem gesunden Selbstwertgefühl viel selbstverständlicher verkaufen.
Einkäufer mit einem gesunden Selbstwertgefühl und einer ausgewogenen Mischung von Selbstsicherheit und Empathie erhalten viel bessere Konditionen als solche, die Angst vor Verhandlungen haben.
Warum haben manche Führungskräfte Angst vor selbstsicheren, selbstbewussten Mitarbeitern?
Natürlich gibt es auch die Kehrseite, und davor hat manch ein Unternehmensinhaber oder die Führungskraft auch Respekt: Selbstbewusste und selbstsichere Mitarbeiter wissen, was sie wert sind, und bringen dieses bei Gehaltsverhandlungen ein. Diese Mitarbeiter sind somit für ein Unternehmen durchaus teurer.
Das Gute daran ist aber, dass das Unternehmen – trotz der höheren Gehaltszahlung – innerhalb kürzester Zeit mit großer Wahrscheinlichkeit einen entsprechend hohen Mehrwert durch diesen Mitarbeiter haben wird. Doch dazu später im Buch mehr.
Selbstzweifel, Ängste und Gefühle der Minderwertigkeit stehen nicht nur dem Erfolg eines Einzelnen, sondern auch dem Unternehmenserfolg absolut im Wege.
Keine Angst vor selbstsicheren Mitarbeitern.
Fragen Sie sich selbst: Was ist Ihnen lieber?
Ängstliche Ja-Sager oder selbstbewusste Mitarbeiter, die auch mal Fehler zugeben können und nach außen hin Ihr Unternehmen entsprechend repräsentieren werden?
Zurück zur These „Selbstwert ist Geld wert“: Gibt es wirklich einen unmittelbaren Zusammenhang zwischen dem Selbstwertgefühl und dem Thema Geld?
Meine Antwort: „Definitiv ja!“
Hierzu drei Fragen:
- Trauen Sie jemandem mit – sagen wir – einer Million Euro auf dem Konto ein gutes Selbstwertgefühl zu? Wenn ja, warum?
- Falls ja: Wie ist es dann umgekehrt? Heißt das gleichzeitig, dass jemand, der 10.000 Euro Minus auf dem Girokonto hat, KEIN gutes Selbstwertgefühl hat?
- Und wie ist es, wenn wir bei beiden Fragen die Zahlen tauschen, also 10.000 Euro Guthaben contra eine Million Euro Schulden? Welche Annahmen haben Sie in diesem Fall zum Thema Selbstwertgefühl?
Die meisten Menschen antworten auf die erste Frage mit „Ja“ und schauen mich bei der zweiten Frage irritiert an … zu Recht! Von der dritten Frage ganz zu schweigen … da kommen dann eher so Aussagen wie: „Bei einer Million Euro Schulden gibt es doch bestimmt Gegenwerte wie Immobilien oder so“, oder „10.000 Euro ist ja noch nicht so viel …“
Sicherlich gibt der Kontostand nicht automatisch einen direkten Rückschluss auf das Selbstwertgefühl. Die Frage ist vielmehr: Wie ist eine Person zu ihrem Guthaben gekommen und warum gibt es ggf. ein Minus auf dem Konto?
Eine andere wichtige Frage ist: Wie sehr definiert sich eine Person über ihr Geld, ihren Status oder ihren Titel?
Wenn das Selbstwertgefühl nur aufgrund dieser Äußerlichkeiten (Geld, Erfolg, Titel) aufgebaut ist, dann besteht die Gefahr, dass es spätestens dann in sich zusammenbricht, wenn im Außen die Dinge einmal wegbrechen.
Deswegen stelle ich gerne die folgende Frage:
Was genau bleibt von Ihnen übrig, wenn Ihnen Geld, Erfolg und Titel genommen werden? Wer sind Sie ohne die Dinge, über die Sie sich eventuell definieren?
Das, was dann von Ihnen übrig ist, ist Ihr wahres Selbst. Alles andere ist das Ego. Auch das Ego ist vollkommen in Ordnung und hat seine Berechtigung. Die Frage ist nur, wie stark das wahre Selbst dem Ego gegenübersteht.
Unterschied zwischen Selbstwertgefühl und das Egowertgefühl
Gerne unterscheide ich hier zwischen Selbstwertgefühl (echtes Selbstwertgefühl von innen heraus, also dem „Sein“) und dem Egowertgefühl (Selbstwertgefühl, welches aufgrund von Erfolgen, Geld und Status, als dem „Haben“, aufgebaut wurde). Beides hat seine Berechtigung und beides darf sein. Wenn jedoch das Egowertgefühl massiv überwiegt und das echte Selbstwertgefühl sehr gering ist, dann kommt es spätestens bei schweren Krisen oder großen Verlusten zum innerlichen Zusammenbruch.
Gibt es einen Zusammenhang dem Selbstwert und dem Kontostand?
Teilweise ja!
Hierzu ein paar Beispiele:
Ein Unternehmer, ein Verkäufer, eine Führungskraft etc. mit einem gesunden Selbstwertgefühl wird wahrscheinlich erfolgreicher verhandeln (zum Beispiel über Preise, Gehälter, Honorare) als jemand, der von sich selbst, seiner Leistung und/oder seinen Produkten nicht so überzeugt ist und viel Bestätigung von außen braucht.
Auch bei Vorstellungsgesprächen haben Menschen mit einem gesunden Selbstwertgefühl bessere Chancen, eingestellt zu werden, und sie werden besser über das Gehalt verhandeln können.
Hier liegt der Zusammenhang zwischen gutem Selbstwertgefühl und höheren Einnahmen auf der Hand.
Auch auf der Ausgabenseite kann man teilweise einen Zusammenhang zwischen Selbstwertgefühl und Kontostand feststellen.
Mal angenommen, eine Person (Unternehmer, Führungskraft, Vertriebler etc.) braucht unbedingt Äußerlichkeiten, um sich in Verhandlungen sicher zu fühlen – etwa teure Kleidung, Schmuck, Uhren, Schuhe oder ein entsprechendes Auto – und übertreibt diese Ausgaben vielleicht sogar. Dann wird sich das im Kontostand bemerkbar machen.
Keine Frage: Auch ich ziehe gerne schöne Kleidung an und mag tollen Schmuck – aber es geht um die Dosis und darum, ob ich diese Dinge unbedingt brauche, um mich selbstsicher zu fühlen.
Ein gesundes Selbstwertgefühl bringt uns neben einem höheren Umsatz auch ein besseres Lebensgefühl und mehr Leichtigkeit in unser Berufs- und Privatleben. Es fühlt sich einfach besser an, wenn man sich selbst erlaubt, so zu sein, wie man nun mal ist. Es ist anstrengend, ständig über seine Wirkung nachzudenken oder beispielsweise Angst davor zu haben, nicht gut genug zu sein.
Je mehr sich unsere Gedanken um uns selbst drehen (um unser Wissen, unser Aussehen, unsere Außenwirkung etc.), desto weniger präsent wirken wir auf andere. Es ist paradox: In unserem Bemühen um eine gute Ausstrahlung laufen wir Gefahr, genau diese zu verlieren.
Menschen, deren Gedanken sich nicht ständig um sich selbst drehen (wie wirke ich, was denken die anderen, darf ich dieses oder jenes sagen oder tun etc.) haben eine andere Präsenz und Strahlkraft.
Ein gesundes Selbstwertgefühl hilft weiterhin bei der Erreichung unserer Ziele, Pläne und Wünsche.
Doch nicht nur Unternehmer, Freiberufler und Führungskräfte sollten ein gesundes Selbstwertgefühl haben, sondern auch deren Mitarbeiter. Nicht nur, weil ein stabiler Selbstwert zufrieden macht und einem Burnout vorbeugt. Mitarbeiter, die eigenständig und souverän handeln, entlasten die Führungskraft. Dazu gehört entweder viel Routine oder ein gesundes Selbstwertgefühl, damit zum Beispiel eigenständig Entscheidungen im Rahmen der Kompetenz des Mitarbeiters getroffen werden können (ohne Angst vor etwaigen Konsequenzen).
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